ASCO Tipps

Der wichtigste Tipp – Werden Sie Mitglied in einem im BDFA organisierten Filmclub. Sie erfahren im Gespräch mit gleichgesinnten Clubmitgliedern alles, was Sie unbedingt wissen müssen, über das Selbermachen von Filmen. Durch das Anschauen fremder Filme, durch das Zeigen eigener Filme vor fachkundigem aber auch begeisterungsfähigem Publikum und das Mitmachen bei örtlichen, regionalen oder landesweiten Filmschauen, Festivals und Wettbewerben lernen sie immer mehr über die großartige Wirkung und Psychologie des bewegten Bildes. Ein Lernprozeß, der die kleinen grauen Zellen bis ins hohe Alter fit hält. Also, weshalb zögern Sie noch?
Filmgestaltung – Ein Film soll eine Geschichte erzählen. Dafür gelten die gleichen Regeln wie für einen Schulaufsatz. Einleitung – Hauptteil – Schluß. Die Einleitung enthält den Titel und informiert den Zuschauer über das Was, Wann und Wo. Im Hauptteil wird die Story erzählt. Der Schluß sorgt zusammen mit einem Abspann für einen logischen Ausstieg. Eine Ausnahme hiervon wäre bei einem Experimentalfilm denkbar.
Die Absätze sind in der filmischen Erzählung die Sequenzen. Die einzelnen Sätze nennt man Einstellungen. Sie zeigen das Geschehen vor der Kamera. Als „Totale“ sorgen sie für den Gesamtüberblick, als „Halbtotale“ informieren sie über den Handlungsablauf und als „Nahaufnahme“ fesseln sie den Zuschauer mit ihrem eindeutigen Bildgehalt. Dazwischen gibt es noch mehrere Einstellungsgrößen. Grundsätzlich gilt aber, daß sie sich abwechseln sollten und daß die Kamera so nahe wie möglich am Geschehen bzw. am Gezeigten bleiben soll. Während der Aufnahme sollte die Kamera möglichst ruhig bleiben und nur dann bewegt werden, wenn der Handlungsablauf es erfordert. Schwenks oder Zoomfahrten sollten also nur eingesetzt werden, wenn das Sinn macht.
Wer zu diesem Thema mehr erfahren möchte, dem sei die Internetseite unseres Clubmitglieds Wilfried Strauß mit den dort aufgeführten Buchtipps empfohlen.

Filmkommentar – Filme, die nicht gerade eine Spielhandlung enthalten, bedürfen meistens einer Erläuterung, damit sie der uneingeweihte Zuschauer versteht. Selbst ist man nach einiger Zeit auch für ein paar Hinweise dankbar, die der eigenen Erinnerung etwas auf die Sprünge helfen. Kurz und gut, der Film wäre mit einem kleinen Kommentar vollständiger.

Versuchen sie in dem Kommentar nicht die Bilder zu erklären, sondern geben Sie Informationen, die die Bilder ergänzen. Sprechen Sie den Kommentar möglichst selbst oder lassen Sie ihn von einer Person sprechen, die mit den Aufnahmen in Verbindung steht (Ehefrau, Mitreisende o. ä.). Machen Sie zunächst einige Sprechproben in unterschiedlicher Entfernung zum Mikrofon. Sprechen Sie dabei möglichst normal. Die Zuschauer sollen Sie ja wieder erkennen.

Kamerakauf – Der Markt für die Freizeitfilmerei hat sich in den letzten Jahren rasant verändert. Zelluloidfilmkameras (Doppel 8, Super 8 oder 16 mm) sind aus den Angebotspaletten des normalen Foto-, Film- und Elektronikhandels verschwunden und haben den Camcordern für die Videoaufzeichnung Platz gemacht.

Da sind zunächst die Camcorder, die mit der MiniDV-Cassette arbeiten. Die digitalen Videosignale werden auf einem 6,35 mm breiten Magnetband aufgezeichnet. Dieses System wird zur Zeit von anderen Speicherformaten abgelöst. Wer bisher damit gearbeitet hat, sollte dafür sorgen, auch in Zukunft noch Geräte für die Wiedergabe seiner Aufnahmen zu haben. Die bessere Lösung wäre hier sicherlich die Speicherung als Datei auf einer Festplatte (s. auch unter dem Punkt Archivierung).

Für den Amateur wird das Bandaufnahmeverfahren derzeit durch Camcorder ersetzt, die direkt auf eine DVD, auf eine Festplatte (Hard Disk) oder auf einen Flashspeicher aufnehmen. Die Aufnahme auf der „Silberscheibe" (DVD) ist für Nutzer interessant, die ihr Material nicht mehr aufwändig nachbearbeiten wollen. Festplattencamcorder haben inzwischen eine riesige Speicherkapazität, die für einen normalen Urlaub ausreichen. Notfalls muß eine externe Festplatte als Zwischenspeicher dienen. Bei der Verwendung eines Camcorders mit Festspeicher bzw. Speicherkarte muß ebenfalls - zumindest bei großen Projekten - für genügend Speicherkapazität gesorgt sein.

Seit der Einführung des hochauflösenden High Definition Video (HDV oder AVCHD) wird auch für den Hobbyfilmer eine Qualität der selbstgemachten Filme erreicht, von der man noch vor wenigen Jahren nicht zu träumen wagte. Für die Aufnahmen werden sowohl die erwähnten MiniDV-Cassetten (für HDV) als auch die übrigen Speichermedien (für AVCHD) verwendet. Um die Qualität dieser Filme voll genießen zu können, benötigt man Wiedergabegeräte (Beamer oder Fernsehgeräte) mit der Bezeichnung "Full HD" oder „HD-ready".

Wer sich jetzt noch zur Anschaffung einer analogen Kamera (Hi 8 oder Video 8) entschließt - sei sie gebraucht oder ein Schnäppchen aus Restbeständen - sollte wissen, daß sich das Aufnahmematerial nur mit Qualitätsverlust kopieren läßt. Beläßt man die Aufnahmen im „Rohzustand", also ohne eine anschließende Bearbeitung, erhält man durchaus zufriedenstellende Ergebnisse. Man sollte aber auch bedenken, daß später zum Betrachten immer ein intaktes Wiedergabegerät benötigt wird.

Archivierung der Filme - Das digitale Zeitalter hat für Fotografen und Filmemacher fantastische Möglichkeiten eröffnet. Wenn es allerdings um die Aufbewahrung des kostbaren Bild- und Filmmaterials geht, ist die Welt nicht mehr ganz so sorgenfrei. Der Chemiefilm hatte da schon einige Schwächen, wenn es um die Haltbarkeit der Farben oder des Trägermaterials ging. Immerhin konnte man aber bei Kodak-Film auf eine Lebensdauer von 50 bis 100 Jahre hoffen (für besonderen Archivfilm sogar auf 500 Jahre). Bei den Videobändern geht man von einer wesentlich kürzeren Haltbarkeit aus. Einerseits besteht die Gefahr eines Datenverlustes durch äußere Einflüsse wie z. B. Magnetisierung, andererseits ist auch zu befürchten, daß die Bänder verkleben oder spröde werden. Für die langfristige Aufbewahrung unserer digitalen Schätze bleibt letztlich die Speicherung auf einer Festplatte (und aus Sicherheitsgründen besser gleich auf einer zweiten Festplatte). USB-Sticks oder Speicherkarten sollten nur kurzfristig als Aufbewahrungsort dienen.


Der traditionelle Zelluloidfilm - Es gibt sie immer noch, die alten Hasen, die auf ihre Bolex- oder Bauer-16 mm-Kamera oder auf die Leicina oder Nizo-Super 8-Kamera schwören und damit tolle Filme drehen. Abgesehen von den recht hohen Preisen für das Filmmaterial, gestaltete sich das Hobby zumindest für die Super 8-Freaks in der jüngsten Zeit recht düster, als Kodak ankündigte, die Produktion und danach auch die Entwicklung des Kodachrome 40 einzustellen.

Die Frage, ob es künftig noch den Film in der früher so gescholtenen, inzwischen aber durchaus bewährten Super8-Cassette gibt, läßt sich inzwischen positiv beantworten. Es werden von mehreren Anbietern verschiedene Filmmaterialien angeboten.

Drehbuch - Wer in seiner Freizeit Filme macht, ist – im Gegensatz zu professionellen Filmemachern – keinem Zwang unterworfen. Er macht Reise- und Familienfilme frei aus der Hand (ein Stativ sollte dennoch möglichst oft benutzt werden); gemeint ist hier die Freiheit von jeglichen gestalterischen Vorgaben, wie die Wahl der Bildausschnitte, Reihenfolge der Szenen, Auswahl der Darsteller, Requisiten und Handlungsorte. Wenn es aber darum geht, eine Reportage von einem bestimmten Ereignis, eine Dokumentation über eine Person oder einen Gegenstand in einen flüssigen Film umzusetzen, muß man schon recht genaue Vorstellungen von seinem künftigen Werk haben. Ein grober Drehplan im Kopf ist mindestens erforderlich. Eine schriftliche Fassung wäre schon besser. Man spricht dann von einem Exposé.

Spätestens dann, wenn ein Film mit einer Spielhandlung auf dem Plan steht, sollte aber doch ein Drehbuch erstellt werden.

Filme auf Video überspielen – Aus der Zelluloidfilmzeit liegen in manchen Schränken und Schubladen noch viele Super 8-Filme, die heute nicht mehr angeguckt werden. Sei es, weil kein funktionsfähiger Projektor mehr vorhanden ist oder weil wir einfach keine Lust haben, das Wohnzimmer zum Kinosaal umzurüsten. Ein Videoband oder eine DVD ist da schneller eingelegt. Außerdem ließe sich eine Kopie des alten Familienfilms noch gut verschenken. Wie gelangt der Film also auf das neue Medium? Der einfachste und qualitativ beste Weg wäre die Überspielung durch eine darauf spezialisierte Firma.Geeignete Anbieter sind unter den Stichworten "Filmkopieren, Film - oder Video-Überspielung, Film- oder Videotransfer" zu finden.

Wichtig ist es zu wissen, welche Filmaufnahmen überspielt werden sollen. Wenn Sie bei einem Kopier- bzw. Überspieldienst eine Plastiktüte mit Dutzenden kleiner Filmrollen, wie sie von der Entwicklungsanstalt zurückgeschickt worden sind, abliefern, zahlen sie auch für das gesamte Material ihr gutes Geld. Ärgerlich ist es, wenn Sie erst danach entscheiden, welche Aufnahmen das Überspielen wert waren. Sie sollten das Material vor dem Überspielen sichten. Also den alten Projektor oder den Filmbetrachter von damals noch einmal wieder mobilisieren oder ein solches Gerät auf dem Flohmarkt erstehen und dann die erhaltenswerten Aufnahmen heraus suchen. Wenn noch eine Klebepresse und Klebestreifen vorhanden sind, kann man alles auf einer Spule zusammenfügen. Besser sind die ordentlichen Menschen dran, die ihre kleinen Spulen gleich beschriftet oder sogar zu einem richtigen Film zusammengefügt haben.

Wer viel Filmmaterial überspielen möchte und keine besonders hohen Qualitätsansprüche stellt, kann die Überspielung auch selbst vornehmen. Man plaziert den Filmprojektor etwa 2 Meter vor einer möglichst mattweißen Fläche und projiziert ein etwa Din A4-großes Bild. Im Raum darf ruhig etwas gedämpftes Tageslicht herrschen (künstliches Licht ergibt möglicherweise einen Farbstich). Das Projektionsbild filmt man dann mit dem Camcorder formatfüllend ab. Der Camcorder muß möglichst nahe neben oder hinter dem Projektor stehen, damit das Bild nicht allzu verkantet aufgenommen wird.. Bei dem aufnehmenden Camcorder müssen das Antiwackelsystem (Steady shot o. dgl.) sowie die automatische Scharfstellung (Autofocus) ausgeschaltet sein. Falls das Bild im Sucher des Camcorders dann noch flackert, sollte – wenn möglich – die Laufgeschwindigkeit des Projektors oder die Belichtungszeit des Camcorders manuell verändert werden.

Etwaiger Ton muß per Kabel vom Projektor zur Kamera übertragen werden. Wenn der Film nachträglich bearbeitet werden soll, kann eine getrennte Überspielung auf Toncassette oder direkt auf das Videoschnittsystem des Computers erfolgen.